Insektenmodelle
Julia Stoess, Diplom-Designerin

Insekten und Spinnen - igitt-igitt!

So reagieren viele Menschen, wenn es um diese Tiere geht.

Die erfolgreichste aller Tiergruppen wird sehr zu Unrecht nach den wenigen „schädlichen“ Vertretern beurteilt.

Erstaunliche Lebensweisen, wunderschöne Formen und Farben sowie die immense Bedeutung dieser Tiere sind uns Menschen meist nicht bekannt und werden nur selten gewürdigt.

Wissen Sie, wie eine Stechmücke aussieht?

Insekten oder Spinnen sind oft sehr klein und mit bloßem Auge schwierig zu betrachten. Wer weiß schon, wie eine Ameise oder Stechmücke genau aussieht?

Dabei sind es gerade diese kleinen Tiere, die uns im Alltag umgeben.

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, diese faszinierenden Tiere stark vergrößert und originalgetreu nachzubauen.

Der Museumsbesucher soll die Möglichkeit haben, beispielsweise eine 100-fach vergrößerte Stechmücke einmal von allen Seiten zu betrachten.

Erst erfreuen, dann belehren

Karl Friedrich Schinkel

Ästhetik und Dramaturgie als Lockmittel

Meine Modelle sollen dem Museumsbesucher einen neuen Blick auf die Welt der Insekten und Spinnen ermöglichen und im besten Fall klar machen, dass diese Tiere schützenswert sind.

Gerade bei den eher unbeliebten Gliederfüßern ist die Art der Präsentation ein entscheidendes Instrument, um den Museumsbesucher zu interessieren und emotional zu erreichen.

Eine ästhetische Darstellung, gepaart mit reizvoller Dramaturgie, wird den Betrachter an die Vitrine locken, ihn neugierig machen und seine Bereitschaft erhöhen, sich näher mit dem dargestellten Tier, seiner Lebensweise und seiner Bedeutung im Ökosystem auseinanderzusetzen.

Besonders attraktiv ist die Gestaltung von Szenarien, die kleine Geschichten aus dem Leben von Gliederfüßern erzählen.

Das kann die letzte Zehntelsekunde eines Maikäfers vor dem Abflug sein oder der Moment einer Spinnenkopula unmittelbar vor der Tötung des Männchens durch das Weibchen.

Neben wissenschaftlicher Exaktheit ist die besondere Herausforderung dieser Inszenierungen, die Dynamik und Spannung, die in diesem Augenblick liegt, zu erfassen und darzustellen.

Wichtig für eine gelungene Präsentation ist auch die Art der Beleuchtung, die, mal diffus, mal akzentuiert, die Darstellung unterstützt.